In den letzten Jahren kam es in der LKW-Bremsenbranche zu einem großen Wandel von Trommel- zu Luftscheibenbremsen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Bremswege für Lkw und Anhänger verkürzt werden müssen. Scheibenbremsen verbessern nicht nur die Bremsleistung, sondern haben auch die Gesamtbetriebskosten (TCO) gesenkt, indem sie eine kürzere Lebensdauer der Beläge, weniger Wartungs- und Inspektionszeiten und leichtere Optionen für Naben- und Rotorpakete bieten.
Die Schlüsselkomponente einer Druckluftscheibenbremse ist der Bremssattel, in dem sich die Bremsbeläge befinden. Der Bremssattel ist am Bremsträger befestigt und enthält einen oder zwei Kolben, die bei Anlegen von Luftdruck durch mechanische Hebelwirkung eine verstärkte Bremskraft erzeugen. Der daraus resultierende mechanische Vorteil reicht aus, um die Bremsbeläge gegen die Scheibe oder den Rotor zu drücken, das Rad abzubremsen und die Feststellbremse zu betätigen, wenn der Hebel losgelassen wird.
Druckluftscheibenbremsen bieten geringere Anfangsinvestitionskosten als Trommelbremsen. Dies, gepaart mit den Vorteilen einer höheren Bremswirkung und kürzeren Bremswegen, hat dazu geführt, dass viele Fuhrparks sie zur Standardausrüstung neuer Lkw ausrüsten. Laut Angaben des Bremsenherstellers machen die meisten großen Erstausrüster mittlerweile Scheibenbremsen zum Standard an Lenk- und Antriebsachsen.
Im Gegensatz zu Trommelbremsen sind die Reibbeläge bei Druckluftscheibenbremsen auf einer rotierenden Metallscheibe, dem sogenannten Rotor, montiert. Wenn ein Lkw bremst, wird die Bremsscheibe durch den Bremssattel gegen die Bremsbeläge gedrückt. Dadurch entsteht Wärme, die die kinetische Bewegungsenergie in Wärmeenergie umwandelt, die die Räder verlangsamt. Der Rotor ist der Außenluft ausgesetzt, sodass er schnell abkühlen kann, was dazu beiträgt, Ausbleichen und Überhitzung zu reduzieren. Darüber hinaus ist der Rotor kleiner als eine Trommelbremstrommel und ermöglicht so eine größere Reibfläche, sodass bei geringerer Masse mehr Bremsleistung erzeugt werden kann.
Die Technologie zur Erkennung des Bremsbelagverschleißes kann dazu beitragen, die Gesamtbetriebskosten weiter zu verbessern, indem sie Wartungszeit und -kosten reduziert. Der Sensor erkennt, wenn sich die Bremsbeläge dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, und warnt den Techniker, ohne die Bremsen vom Rad zu entfernen. Dies trägt dazu bei, Überhitzung oder Fading zu vermeiden, indem sichergestellt wird, dass die Bremsen ordnungsgemäß überprüft und gewartet werden.